Kürten
Statement
Ich schaffe Objekte und Installationen, in denen sich Kontraste begegnen; konfrontiere überwiegend Naturstoffe mit Glas. Hierbei vertraue ich keinem vorgegebenen Stil, sondern allein meiner Intuition, meiner Erfahrung, meinem gestalterischem Impuls. Ich ziele auf das Verhaltene, das Stille.
“Ihre Kunst findet über einen langen Zeitraum hinweg nur in ihrem Kopf statt. Aus einer spontanen Idee wird zunächst ein gedankliches Konstrukt, an dem sie so lange feilt, misst und plant bis ihre Vorstellung als vollendet erscheint. Für die Künstlerin ist die Arbeit an diesem Punkt angelangt, eigentlich fertig und müsste nicht ihre materielle Übersetzung erfahren. Es ist sozusagen Glück für uns, dass sie es dennoch tut und das innere Werk nach außen stellt.
Maria Schätzmüller-Lukas verzichtet bei ihrer Arbeitsweise grundsätzlich auf Probeläufe, Vorzeichnungen oder gar Bossen. Sie weiß schlicht um die notwendigen Proportionen und die ästhetische Wirkung des Zusammenspiels ihrer Materialien, mit denen sie sich seit vielen Jahren intensiv auseinandersetzt.
Diese sind vornehmlich Metall, Holz und gesammelte artifizielle oder natürliche Gegenstände oder Relikte aus anderen Zusammenhängen. Wichtig ist für den Sammelimplus allerdings, daß es möglichst viele gleicher Art sind, damit sie einer Reihung dienen können.
Vor allem aber ist ihr Material das Glas in seiner profansten Form: als einfaches Fensterglas. Während wir froh sein können, eine Glasscheibe unbeschadet von A nach B transportiert zu haben, erfährt dieses vermeintlich spröde und fragile Material durch ihren künstlerischen Gestus eine geradezu virtuose Verwandlung. Sie führt es immer aus den uns bekannten Dimensionen heraus und setzt uns ob der Vielfältigkeit dieses Materials stets erneut in Erstaunen, ohne allerdings jemals seinen Charakter zu verleugnen: Die Klarheit, die Diaphanie, die Schärfe, der Schutz aber auch die von Glas ausgehende Gefahr bleiben uns stets gegenwärtig.”
(Doris Hensch)